Die Giordano-Bruno-Stiftung
Die Hochschulgruppe Säkularer Humanismus ist eine Gruppe im Förderkreis der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) und dieser Organisation eng verbunden. Die gbs ist eine Denkfabrik für Humanismus und Säkularismus und hat als Ziel die Ausarbeitung und Bekanntmachung des Evolutionären Humanismus, der als tragfähiges, menschenorientiertes und evidenzbasiertes Ideensystem eine Alternative zu klassischen religiösen wie politischen Weltanschauungen bieten soll. Sie wurde 2004 auf Initiative des Philosopen und Autors Dr. Michael Schmidt-Salomon sowie des Unternehmers Herbert Steffen gegründet und wird inzwischen von zahlreichen Wissenschaftlern, Philosophen und Künstlern in ihren Zielen unterstützt. Benannt ist sie nach dem italienischen Priester und Philosophen Giordano Bruno, der 1600 in Rom für seine unorthodoxen Ansichten auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Bruno hatte unter anderem ein unendliches Universum ohne Anfang und Ende postuliert und eine Sonderstellung des Menschen im Kosmos bestritten.
Wer das Atom spalten kann und über Satelliten kommuniziert, muss die hierfür erforderliche intellektuelle und emotionale Reife besitzen. Diese zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass man in der Lage ist, falsche Ideen sterben zu lassen, bevor Menschen für falsche Ideen sterben müssen.
Michael Schmidt-Salomon, Manifest des evolutionären Humanismus
Seit ihrer Gründung ist die Stiftung zu einer der bekanntesten humanistischen Organisationen im deutschsprachigen Raum geworden und macht immer wieder durch öffentlichkeitswirksame Aktionen von sich reden, wie beispielsweise die Gründung des Zentralrats der Ex-Muslime oder der säkularen Buskampagne. Die Aktivitäten der gbs sind breit gefächert und reichen von der Förderung eines wissenschaftlichen Weltbildes über Interessenvertretung für säkulare Menschen zur Unterstützung und Gründung anderer humanistischer Organisationen. So gehen auf das Konto der gbs nicht nur das Evokids-Projekt, das sich für Evolutionsunterricht an Grundschulen einsetzt, oder Kunstaktionen, die die schleppende Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche anprangern, sondern auch der Einsatz für Grundrechte für Menschenaffen und die entschiedene Verteidigung des Rechtes auf selbstbestimmtes Sterben – auch vor dem Bundesverfassungsgericht.
Regional- und Hochschulgruppen
Die Ideale und Ziele der Giordano-Bruno-Stiftung werden auf lokaler Ebene von zahlreichen Regional- und Hochschulgruppen unterstützt, beispielweise in Karlsruhe, Berlin, Mainz oder Düsseldorf. Insgesamt wurden Gruppen in dutzenden Städten gegründet und erlauben so jedem und jeder Einzelnen ein lokales Engagement für Humanismus, Wissenschaft und Aufklärung. Gemäß dem Graswurzelprinzip haben die regionalen Gruppen dabei freie Hand bei ihrer Organisationen und Themensetzung und können unterschiedliche Schwerpunkte in ihrer Arbeit setzen. Dieses Vorgehen erlaubt ein volles Ausschöpfen des kreativen Potentials der Unterstützer der Stiftung und damit die Durchsetzung der besten Ideen.
Die einzelnen Gruppen sind gut untereinander vernetzt, und so pflegt auch die Hochschulgruppe Säkularer Humanismus einen engen Kontakt zu den anderen Hochschulgruppen in Deutschland. Wir tauschen uns regelmäßig über Aktivitäten und Ideen aus und organisieren gemeinsame Onlineveranstaltungen wie Vorträge, Lesekreise oder humanistische Feiern. Einmal im Jahr kommen Vertreter aus allen Regional- und Hochschulgruppen am Stiftungssitz in Oberwesel zusammen und diskutieren die Ereignisse des vergangenen Jahres sowie das weitere Vorgehen und setzen damit Akzente für die Themen des neuen Jahres.
Außerdem veranstaltet die Stiftung einmal im Jahr ein Sommerforum, für das sich engagierte junge Menschen bewerben können und wo sie zusammen mit Persönlichkeiten aus dem Umfeld der gbs ihre eigenen Ideen für die Zukunft des evolutionären Humanismus diskutieren und spannende Kontakte zu interessanten Menschen aus ganz Deutschland aufbauen können. Gerade im Rahmen dieser Sommerforen, die als Markplätze der Ideen für den Evolutionären Humanismus der Zukunft funktionieren, sind einige der besten Ideen der gbs entstanden.
Ausgründungen der Giordano-Bruno-Stiftung
Zusammen mit anderen Verbänden hat die gbs zahlreiche Organisationen gegründet, die auf verschiedenste Weise den säkularen Humanismus in der Gesellschaft fördern. Beispiele sind:
- Der Humanistischen Pressedienst (hpd), der 2006 zusammen mit dem Humanistischen Verband Deutschlands (HVD) gegründet wurde, bildet eine zentrale Anlaufstelle für Nachrichten aus einer säkularen und humanistischen Perspektive. Der hpd berichtet über Positionen und Aktivitäten im humanistischen Spektrum, Ereignisse in Politik, Wissenschaft und Kultur, und veröffentlicht jährlich die Karikaturensammlung „Spott sei Dank!“.
- Die Forschungsgruppe Weltanschauungen Deutschland (fowid) untersucht seit 2005 empirisch Fragen der Weltanschauungen und Religionen in der deutschen Bevölkerung (und darüber hinaus), und macht sie der Öffentlichkeit zugänglich. So ermöglicht sie eine faktengestütze Debatte über Konfessionen, Religionen und die Meinungen und Einstellungen der Bürger zu damit verbundenen Themen.
- Das Institut für Weltanschauungsrecht (ifw) ist seit 2017 auf dem juristischen Gebiet des Weltanschauungsrechtes aktiv und betreibt Forschung sowie Öffentlichkeitsarbeit zum säkularen Verfassungsanspruch und zur Verfassungswirklichkeit. Es setzt sich über Untersuchungen und Gutachten für eine säkulare Rechtspolitik ein und unterstützt Organisationen und Einzelpersonen bei Gerichtsfällen, die religiöse oder weltanschauliche Fragestellungen betreffen.