Gespräch: Ab in die Welt der Verschwörungstheorien – und wieder heraus

Die Erde ist eigentlich hohl, 9/11 war ein Inside Job und 5G bringt uns alle um. Die Welt der Verschwörungstherorien ist groß und spätestens seit der Corona-Pandemie regelmäßig Gegenstand medialer Berichterstattung sowie reger Diskussionen im öffentlichen wie im privaten Raum. Doch wie kommt es eigentlich dazu, dass Menschen sich letztlich in ihr verlieren? Und wie kann man, einmal verloren, wieder aus ihr herausfinden? Zur Beantwortung dieser Fragen haben wir im Mai 2022 Gerald zu uns eingeladen, der jahrelang selbst verschiedensten Verschwörungstheorien anhing und heute Aufklärungsarbeit zum Thema betreibt.

Im Gespräch haben wir zunächst viel über Geralds persönlichen Weg erfahren: wie er in einem verschwörungstheoretischen Buch, das ihm von einem Bekannten in die Hand gedrückt worden war, plötzlich die von ihm lange ersehnte „Wahrheit“ zu erkennen glaubte; wie er sich in der Folge immer weiter in immer absurdere Gedankengebäude verstrickte; und wie es ihm – nicht zuletzt durch ein Gespräch mit einem kritischen, aber doch empathischen Arbeitskollegen ins Zweifeln gekommen – nach und nach gelang, sich aus diesem Kreislauf zu befreien.
Vor dem Hintergrund dieser persönlichen Erfahrungen haben wir zudem die Frage diskutiert, wie mit Anhängern von Verschwörungstheorien am besten umzugehen ist, und wie es gelingen kann, ihnen den Weg aus ihrer vermeintlich ganz anderen Welt offenzuhalten.